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Kulturverfahren MRSA

Beim kulturellen Nachweis werden die Bakterien entweder direkt oder nach Anreicherung von einem Abstrichtupfer auf entsprechenden Nährmedien angezüchtet(kultiviert) und phänotypisch differenziert. Aus technischen Gründen kann aus einem Abstrichtupfer entweder eine MRSA-PCR oder eine MRSA Kultur durchgeführt werden. Bei den Nährmedien unterscheidet man grundsätzlich zwischen selektiven und nicht selektiven Medien. Zum erstgenannten zählt der in der Routine verwendete Columbia Agar(ein Blutagar). Auf den angelegten Kulturen wächst in der Regel ein breites Spektrum an Bakterienspezies aus dem klinischen Untersuchungsmaterial, wobei MSSA- bzw. MRSA- Kolonien durch ihr charakteristisches Aussehen und eine Reihe von biochemischen und biophysikalischen Tests identifiziert werden(z. b.: ß-Hämolyse, Katalaseaktivität, Koagulaseaktivität und andere). Eine Resistenztestung sollte beim Erstnachweis von MRSA immer erfolgen.
Die vorhandenen Resistenzen werden in der Regel durch einen Agardiffusionstest mit Antibiotikaplättchen oder automatisiert mittels geometrischer Verdünnungsreihe für die MHK(Mittlere Hemmstoff Konzentration) mit der Mikrodilutionsmethode gemessen. Anhand des Resistenzmusters lässt sich eine erste Zuordnung des MRSA-Stammes erreichen.
Der Resistenzmechanismus von MRSA beruht auf der Bildung des so genannten Penicillinbindungsproteins PBP2a. Es senkt deutlich die Bindungsaffinität der ß-Laktamring-tragenden Antibiotika, wie Penicilline, Carbapeneme und Cephalosporine, sodass eine Hemmung der Zellwandsynthese des S.aureus
umgangen wird. Das PBP2a wird vom mecA Gen kodiert, dessen gezielter Nachweis auf Genomebene für die Diagnostik von MRSA genutzt wird.
Selektive Medien, wie die chromogenen Nährmedien erlauben MRSA- Keimen ein selektives Wachstum auf den Platten. Die Kolonien sind dabei allein durch eine typische Farbe zu erkennen, die durch Verstoffwechslung von chromogenen Stoffen entsteht. Der Vorteil den diese Medien mitbringen ist eine kürzere Kultivierungsdauer. Bei nicht selektiven Medien beträgt die Zeit bis zum Befund 48-72 Stunden, bei chromogenen Medien kann das auf 24 Stunden verkürzt werden. Der konventionelle kulturelle Nachweis gilt nach wie vor als der Goldstandard. Beim Erstnachweis von MRSA sollte immer der kulturelle Nachweis angestrebt werden um eine Resistenzbestimmung und gegebenenfalls eine Typisierung des MRSA Stammes vornehmen zu können. Bei bekannten MRSA Patienten die zum Screening eingesandt werden, kann allein auf die chromogenen Medien zurückgegriffen werden, da eine erneute Resistenzbestimmung und eine Typisierung innerhalb der kurzen Zeit nicht notwendig sind.

Die Kosten belaufen sich je nach Anlage für eine negative Kultur(MRSA: negativ) auf ca. 3,50€/pro Abstrich,
fällt die Erstkultivierung positiv(MRSA: positiv)aus und wird eine Resistenzbestimmung erstellt belaufen sich die Kosten auf ca. 20€.

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