Um der Übertragung von multiresistenten Erregern zuvor zu kommen, ist das Wissen über den Trägerstatus von MRE bei Patienten innerhalb eines Krankenhauses von höchster Bedeutung. Deshalb stellen Screening Untersuchungen ein effizientes Werkzeug zur Vermeidung von MRE-Übertragungen dar. Über die epidemiologische Lage der unterschiedlichen MRE (MRSA, ESBL, VRE und andere MRE) steht eine unterschiedlich gute Datenlage zur Verfügung. Aus diesem Grund bestehen derzeit unterschiedliche Evidenzgrade zum Nutzen des Screenings auf MRE für die einzelnen Erreger. Grundsätzlich ist jedoch auch ohne bereits vorliegende Evidenz davon auszugehen, dass ein geeignetes Screening auf MRE für alle Erreger zu einer Reduktion der Übertragung innerhalb von Krankenhäusern führt.
Für MRSA bestehen bereits seit 1999 geeignete Richtlinien, welche auch ausführliche Hinweise für geeignete Screeningmaßnahmen liefern. Die Verbreitung gramnegativer MRE innerhalb der Bevölkerung in Norddeutschland ist derzeit nicht hinreichend aufgeklärt. Deshalb können derzeit noch keine klaren Hinweise zu risikokollektiven Screening Untersuchungen angegeben werden. Es bestehen jedoch zunehmend Hinweise, dass Enterobacteriaceae mit Expression einer ESBL auch außerhalb der „klassischen“ Risikopopulationen auftreten. Deshalb scheint ein Screening auf multiresistente Gram-negative Erreger für alle Patienten in Hochrisikobereichen (z. B. Onkolgie, Transplantationsmedizin) sinnvoll.
Informationsblatt Eingangsscreening